22. Mai – Internationaler Tag der Artenvielfalt

Förster im Einsatz für Artenvielfalt und einen strukturreichen Wald.

Pressemitteilung, 12.05.2024 - Die Natur ist wertvoll und es ist nicht selbstverständlich, dass es um uns herum summt, brummt und grünt. Die biologische Artenvielfalt ist die Lebensgrundlage der Menschheit. Deshalb wurde der Aktionstag im Jahr 2001 von der UNO eingeführt, die bereits am 22. Mai 1992 ein Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) verabschiedet hat.

Pilze an Totholz
Quelle: aotearoa

 
Die Forstleute engagieren sich für Strukturvielfalt. Das kann durch Totholzanreicherung, Biotopbäume, Lichtschächte und Lücken (für vertikale und horizontale Strukturen) sowie lichte und dichte Waldpartien, verschiedene Produktionszeiträume und Zeitmischungen geschehen. Besonders wichtig sind punktuell und lokal größere Anteile an Alters- und Zerfallsstadien. Außerdem sind auch "Null-Flächen" als Trittsteine notwendig (z.B. Altholzinseln, Naturwaldreservate).  

“Die Förster lassen Höhlenbäume oder andere Bäume mit Habitatstrukturen gezielt stehen, um den Lebensraum von Baumbrütern zu erhalten. Auf der anderen Seite nutzen sie Lücken, um Licht in den Wald zu bringen und lichtliebenden Arten eine Niesche zu erschließen. Forstwirtschaft ist gelebter Artenschutz, denn ein fachmännisch und rücksichtsvoll bewirtschafteter Wald ist weit artenreicher als ein ungenutzer Wald.”, so Forstamtsleiter Thomas Maier.
 
Untersuchungen haben gezeigt, dass der einheimische Buchen-Wirtschaftswald deutlich mehr Arten beherbergt als bislang angenommen. In vier untersuchten Buchennaturwaldreservaten in Deutschland kommen durchschnittlich 5.810 Tierarten vor. Damit kommen 14 Prozent der Tierarten Deutschlands auf rund 70 Hektar Wald vor! Einzelne Tiergruppen erhalten hier noch eine größere Bedeutung: Hier finden sich 50 Prozent der Regenwürmer, 30 Prozent der Großschmetterlinge, 28 Prozent der Spinnen und 21 Prozent der Käfer Deutschlands. Auf gerade mal 0,00002 Prozent seiner Fläche!

Mit fast drei Viertel stellen den größten Teil der Tierarten die Insekten. Wirbeltiere machen lediglich zwei Prozent der heimischen Fauna aus. Deshalb bleiben dem Waldbesucher die meisten der waldbewohnenden Tierarten verborgen; sie leben beispielsweise im Kronenraum der Bäume, im Holz und unter der Rinde oder in der Streu- und Humusschicht.
 
Begleitet wird die Biodiversitätsforschung in Baden-Württemberg von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg, welche sich aktuell eingehend damit beschäftigt, wie die Funktionen des Waldes in Zeiten des Klimawandels bewahrt werden können. Auf Basis dieser Untersuchungen werden Empfehlungen für Forstleute und Waldbesitzer abgeleitet, wie sie im forstlichen Alltag aktiv Artenschutz einbinden können.
 
Passend zum Tag der Artenvielfalt bietet das Forstamt zwei öffentliche Führungen an. Sie haben Interesse? Dann schauen Sie im Veranstaltungskalender des Forstamts Göppingen.

Ansprechpartnerin

Forstamt Göppingen
Diana Tröger
Telefon: 07161 202-2401
E-Mail: forstamt@lkgp.de

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