Impfquoten im Landkreis Göppingen
Impflücken schließen schützt Geimpfte und Mitmenschen
Pressemitteilung, 23.04.2024 - Die Europäische Impfwoche findet jedes Jahr in der letzten Aprilwoche statt.
Ziel der seit 2005 jährlich stattfindenden Kampagne ist es, in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Bedeutung von Impfungen zu stärken. Im Vordergrund steht dabei in diesem Jahr, dass durch Impfungen Krankheitsausbrüche verhindert werden können, wenn Impflücken in der Bevölkerung rechtzeitig geschlossen werden.
Neben dem individuellen Schutz für den Geimpften selbst, können Impfungen auch einen Schutz für Mitmenschen bieten. So kann zum Beispiel die Übertragung von Masern in der Bevölkerung nachhaltig unterbrochen werden, wenn mindestens 95 % der Menschen immun gegen Masern sind. Dadurch können auch Menschen geschützt werden, die selbst keine Immunität aufbauen können, zum Beispiel, weil ihr Immunsystem zu sehr geschwächt ist oder andere Kontraindikationen vorliegen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt zur Immunisierung gegen Masern zwei Impfstoffdosen.
In Baden-Württemberg erfassen die Gesundheitsämter im Rahmen der Einschulungsuntersuchungen auch den Impfstatus der Vorschulkinder. Landesweit waren dabei im Untersuchungsjahr 2023 96,5 % der untersuchten Kinder zweimal gegen Masern geimpft. Im Landkreis Göppingen lag die Impfquote für die vollständig gegen Masern geimpften Kinder bei 97,5 %. „In Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen kann eine Masernübertragung besonders schnell stattfinden. Daher müssen vor allem dort Impflücken geschlossen und Personen geschützt werden, die nicht selbst gegen Masern geimpft werden können. Sie sind darauf angewiesen, dass sich andere solidarisch verhalten und sich impfen lassen. Es ist daher erfreulich zu sehen, dass die Kinder im Landkreis Göppingen in der letzten Einschulungsuntersuchung das Ziel der 95% Masernimpfquote mit zwei Impfdosen erreicht haben.“ sagt Herr Dr. Pöhler, Leiter des Gesundheitsamtes Göppingen.
Seit Ende der COVID-19-Pandemie sind die Masernfallzahlen in Europa deutlich angestiegen. So wurden im Europäischen Wirtschaftsraum 2.361 Masernfälle im Jahr 2023 gemeldet. In ganz Baden-Württemberg wurden im gleichen Zeitraum mit 5 Masernfälle vergleichsweise wenige Erkrankungen gemeldet. „Es ist wichtig, dass die Masernimpfquote weiterhin so hoch bleibt. Das verhindert, dass einzelne Masernfälle zu großen Ausbrüchen führen können.“, so Herr Dr. Pöhler.
Seit Januar 2024 empfiehlt die STIKO allen Säuglingen ab einem Alter von zwei Monaten eine zusätzliche Standardimpfung gegen Meningokokken der Serogruppe B (MenB). Meningokokken-Infektionen können zu einer schweren Erkrankung, einer eitrigen Hirnhautentzündung führen, die innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden kann. Die Erkrankung kommt verhältnismäßig selten vor, das Risiko ist in der Altersgruppe der Säuglinge und Kleinkinder aber besonders hoch. Die Impfung soll die Zahl der invasiven MenB-Erkrankungen reduzieren und mögliche Folgenschäden bei Kleinkindern verhindern.
Für allgemeine Fragen der Bürgerschaft zu Impfungen oder Impfempfehlungen steht das Gesundheitsamt per Mail unter gesundheitsamt@lkgp.de oder telefonisch unter 07161 202-5370 zur Verfügung. Eine individuelle Impfberatung sollte jedoch durch die Kinder- bzw. Hausärztin oder den Kinder- bzw. Hausarzt unter Beachtung der persönlichen gesundheitlichen Vorgeschichte erfolgen.
Alle Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht sicher sind, ob ihnen eine bestimmte Impfung fehlt, können mit der Webseite https://www.mach-den-impfcheck.de/ ihren Impfpass prüfen.
Eine gute Übersicht zu Informationen rund um das Thema Impfen bietet die Webseite www.impfen-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Regionale Daten auf Stadt- und Landkreisebene zu den Impfquoten aus den Einschulungsuntersuchungen sind im Gesundheitsatlas BW abrufbar.
Ansprechpartnerin
Frau Dr. med. Hahn
Gesundheitsamt
Telefon: 07161 202-5370E-Mail: gesundheitsamt@lkgp.de